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Beweissicherungsgutachten: Rechtssicherheit bei Kfz-Schäden

Anders als ein Kurzgutachten oder eine einfache Kostenkalkulation für die Reparatur eines Kfz bietet ein Beweissicherungsgutachten eine umfangreiche und detaillierte Aufstellung aller Mängel und Schäden. Vielfach ist es Grundlage, um nach dem Kauf eines nicht den Angaben entsprechenden Fahrzeugs Schadensersatz zu fordern oder den Kaufvertrag rückgängig zu machen. Auch nach Verkehrsunfällen kann ein Beweissicherungsgutachten angebracht sein, etwa dann, wenn sich der Unfallhergang ohne fachmännische Beurteilung nicht genau klären lässt.

Unfallschäden und Manipulationen erkennen: Beweissicherungsgutachten

Mitunter führt der Kauf eines Kfz zu einer Enttäuschung, nämlich dann, wenn sich kurze Zeit nach dem Erwerb herausstellt, dass die vom Verkäufer gemachten Angaben nicht zutreffen können. Teils werden Vorschäden nicht erwähnt, manchmal Reparaturen nicht ordnungsgemäß ausgeführt. In anderen Fällen wurde sogar bewusst betrügerisch gehandelt, indem der Tachostand manipuliert wurde oder nicht zugelassene Teile verbaut wurden. Oft ziehen solche Mängel noch weitere Folgen nach sich, etwa, wenn durch eine mangelnde Spurstabilität ein Unfall verursacht wird oder durch eine nicht sachgerechte Reparatur ein Motorschaden auftritt. Spätestens hier taucht die Streitfrage auf, wer denn Schuld am nicht verkehrstüchtigen Zustand des Fahrzeugs trägt.

Mit einem Beweissicherungsgutachten lässt sich in der Regel unstrittig feststellen, ob das Fahrzeug bereits zum Zeitpunkt des Kaufs in einem nicht ordnungsgemäßen Zustand war. Kann dieser bewiesen werden, sind die Forderung auf Nachbesserung, eine Kaufpreisminderung oder ein Rücktritt vom Verkauf möglich. Bei Unfällen mit einem nicht sicheren Fahrzeug kann das Beweissicherungsgutachten den Halter davor bewahren, für die Unfallfolgen haften zu müssen. Ein qualifizierter, unabhängiger und zertifizierter Gutachter erstellt Ihnen ein Beweissicherungsgutachten, das auch in einem eventuell notwendig gerichtlichen Verfahren Bestand hat. Außerhalb von Gerichtsverfahren bietet es Ihnen die Möglichkeit, sich mit dem Verkäufer des Fahrzeugs in Ihrem Sinne zu einigen. Ein Kfz-
Gutachter kann zum Beispiel anhand von verbauten Ersatzteilen klären, wann sie eingebaut wurden und ob der Einbau fachmännisch stattgefunden hat. Auch Mängel an einzelnen Teilen, etwa durch Billigimporte, treten durch ein qualifiziertes Gutachten zutage.

Nach Unfällen, bei denen die Ursache oder die Schuldfrage nicht eindeutig geklärt werden können, ist die Erstellung eines Beweissicherungsgutachtens ebenfalls sinnvoll. Der Gutachter beschreibt hier ausführlich und detailliert, was er an Auffälligkeiten und Beschädigungen unmittelbar nach dem Unfall festgestellt hat. Er fertigt Fotos an, die das Dokumentierte stützen und verdeutlichen. Alle beschädigten Teile, aber auch der allgemeine Zustand des Fahrzeugs werden durch den Gutachter neutral bewertet. Danach können Sie Ihr Fahrzeug reparieren oder verschrotten lassen oder es verkaufen. Ohne Beweissicherungsgutachten müssten Sie unter Umständen – oft jahrelang – auf den Ausgang eines Prozesses zur Klärung der Schuldfrage oder der Höhe des Schadensersatzes warten, ehe Sie das Fahrzeug entsorgen. Zudem könnte Ihnen die Gegenseite vorwerfen, nachträglich etwas am Fahrzeug verändert zu haben. Trägt der Unfallgegner Schuld am Verkehrsunfall, muss dieser – bzw. seine Versicherung – die Kosten des Gutachtens tragen.

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