Der Kauf eines Gebrauchtwagens kann eine tolle Alternative sein, wenn Sie ein hochwertiges Fahrzeug zu einem relativ geringen Preis suchen. Aber während ein Gebrauchtwagenkauf zwar eine sinnvolle Option sein kann, müssen Käufer dabei kluge Entscheidungen treffen. Die Suche nach einem qualitativen Gebrauchtwagen hat nichts mit Glück zu tun. Ganz im Gegenteil, es ist alles eine Frage der richtigen Recherche. Wenn Sie wissen, wie Sie potenzielle Probleme erkennen und was einen zuverlässigen Gebrauchtwagen ausmacht, sparen Sie im Endeffekt nicht nur Geld, sondern auch eine ganze Menge Kopfschmerzen. Die folgenden Ratschläge können Ihnen helfen, teure Fehler beim Gebrauchtwagenkauf zu vermeiden.
Typische Mängel bei Gebrauchtwagen
Ein Auto ist eine Maschine, die im Laufe ihres Lebens starke Abnutzung erfährt. Abhängig vom Alter eines Gebrauchtfahrzeugs müssen Sie mit einer Reihe häufiger Probleme im Zusammenhang mit der Abnutzung kritischer Teile rechnen. Die gute Nachricht ist, dass die meisten dieser Probleme durch Reparaturen oder Teileaustausch zu beheben sind.
- Getriebe:
Bei kostspieligen Mängeln von Gebrauchtwagen stehen Getriebeschäden ganz oben auf der Liste. Einen Gebrauchtwagen mit Getriebeproblemen zu kaufen, sollten Sie sich stets gut überlegen. - Elektrik:
Da Autos mit mehr Technologie als je zuvor beladen sind, sind elektronische Probleme das zweitgrößte Manko. - Turbo:
Einer der teuersten Probleme, die Ihr Fahrzeug haben kann, ist ein Schaden des Turboladers. - Bremsen:
Voll funktionsfähige Bremsen sind das wichtigste Merkmal eines Autos. Oft werden diese Verschleißteile jedoch vernachlässigt. - Lichtmaschine:
Die traditionelle Lichtmaschine könnte mit dem Aufkommen von Hybriden und Elektroautos auslaufen, ist jedoch bei gebrauchten Modellen häufig ein Problem. - Zylinderkopfdichtung:
Blauer Qualm und Kühlmittellecks sind Symptome eines Versagens der für ein Auto lebenswichtigen Zylinderkopfdichtung.
Weitere häufige Problemzonen beim Gebrauchtwagenkauf:
- Klimakondensator
- AGR-Ventil
- Fenstermotor/Regler
Bei allen diesen Problemen entstehen zwangsläufig mehr oder minder hohe Folgekosten, die sich durch notwendige Reparaturen oder Instandsetzungen ergeben. Daher empfiehlt es sich immer einen Fachmann oder KFZ-Gutachter beim Autokauf mit zu beauftragen.
Wie sollte man bei der Auswahl eines Gebrauchtwagens vorgehen?
Um das Risiko eines Fehlkaufs zu minimieren, müssen Sie zunächst einmal Ihre Hausaufgaben machen. Dafür identifizieren Sie am besten Modelle mit guter Zuverlässigkeit, bevor Sie mit dem Gebrauchtwagenkauf fortschreiten. Wenn sie herausfinden, dass das Auto, an dem Sie interessiert sind, typische Problemstellen aufweist, können Sie diesen Komponenten bei der Inspektion besondere Aufmerksamkeit widmen.
Im nächsten Schritt erfolgt dann eine gründliche Inspektion der für Sie interessanten Modelle. Dieser Schritt ist der Wichtigste! Egal wo Sie kaufen, checken Sie das Fahrzeug immer gründlich durch und bringen Sie es, wenn möglich, zur vollständigen Inspektion zum Fachmann.
Vier Augen sehen mehr als zwei, diese Wahrheit gilt auch beim Gebrauchtwagenkauf. Nehmen Sie also, wenn möglich, eine weitere Person mit, wenn Sie sich einen Gebrauchten ansehen. Führen Sie Ihre Inspektion bei Tageslicht an einem trockenen Tag durch, da bei natürlichem Licht Karosseriedefekte am besten zu erkennen sind. Das Auto sollte dabei auf einer ebenen Fläche geparkt sein und vor Ihrer Inspektion mindestens eine Stunde lang nicht gefahren worden sein.
Detailliertere Tipps zum Vorgehen vor, während und nach der Inspektion bekommen Sie in
unserer Checkliste zum Gebrauchtwagenkauf weiter unten.
Worauf sollte man bei der Probefahrt achten?
Beim Gebrauchtwagenkauf verhält es sich mit der Testfahrt anders, als wenn Sie sich für einen Neuwagen interessieren. Denn im Gegensatz zu einem neuen Modell sollte ein Gebrauchter zunächst einmal gestartet und stehen gelassen werden. In diesen Minuten stellen Sie sicher, dass der Motor ruhig läuft, und achten auf störende Geräusche wie Rasseln, Klicken oder Heulen.
Schalten Sie außerdem das Radio, Heizung, alle Lichter und die Klimaanlage ein, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert. Überprüfen Sie das Armaturenbrett auf Warnleuchten und stellen Sie sicher, dass die Anzeigen funktionieren. Sobald das Auto warmgelaufen ist, sollte sich die Temperaturanzeige in der Mitte befinden. Näher an “heiß” kann ein Zeichen für Überhitzung sein. Stellen Sie außerdem sicher, dass die Sitze bequem und die Decken hoch genug sind.
Bei der eigentlichen Testfahrt probieren Sie das Fahrzeug bei verschiedenen Geschwindigkeiten und Verkehrsbedingungen aus und achten dabei auf alles, was nicht normal sein könnte. Parken Sie das Fahrzeug auch mindestens ein Mal, um zu testen, wie sie mit der Größe und der Übersicht des Wagens zurechtkommen.
Checkliste Gebrauchtwagenkauf
- Fahrzeuggeschichte: Vorbesitzer, Kilometerstand, Schäden
- Rost- oder Lackschäden Je nachdem wo und in welchem Ausmaß Rost vorhanden ist kann dies zu erheblicher Wertreduzierung führen.
- Karosserieschäden Besser genau hinsehen und Schäden durch ungewöhnliche Belastung oder Unfälle entdecken.
- Unter der Haube Motor, Getriebe, Elektronik
- Reifenzustand Profiltiefe, Risse
- Kilometerstand Wie angegeben? Ist der Kilometerstand glaubwürdig?
- Innenelektronik Kontrollanzeigen, Licher etc.
- Sitze Polster, Bezüge, Gurte
- Probefahrt
- Mechanische Inspektion Wenn möglich bei einem unabhängigen Fachmann
Fazit: Gebrauchtwagenkauf am besten immer mit Fachmann
Bei einem Gebrauchtwagenkauf sollte vorab immer ein Gutachter um Rat ersucht werden. Dieser kann nicht nur eine realistische und glaubwürdige Bewertung des Gebrauchtwagens vornehmen, sondern hat auch die technischen Möglichkeiten, das Fahrzeug auszulesen und eventuelle Fehler direkt zu diagnostizieren. Sie haben weitere Fragen? Dann sprechen Sie uns gern an.