Was ist ein Kfz-Wertgutachten?

  • Beitrag veröffentlicht:9. Juni 2020
  • Beitrags-Kategorie:Ratgeber
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Für alle Menschen, die sich nicht besonders gut mit Autos auskennen, ist ein Kfz-Wertgutachten eine hervorragende Absicherung. Ein Wertgutachten dient sozusagen als Qualitätscheck vor dem Verkauf oder Kauf eines Gebrauchtwagens. Es dient unter anderem als Unterstützung bei der Kaufentscheidung.

Im digitalen Zeitalter gibt es mittlerweile auch Online-Bewertungen für alle Arten von Fahrzeugen. Diese sind aber längst nicht so zuverlässig wie eine ausgedehnte Überprüfung von einem Sachverständigen.

Mit einem KFZ-Wertgutachten wird der Wert eines Gebrauchtwagens zu einem bestimmten Zeitpunkt angegeben. Diese Daten sind relevant, wenn Sie ein gebrauchtes Fahrzeug kaufen oder verkaufen wollen. Auch die Preise von Oldtimern hängen von einer Fahrzeugbewertung ab.

Im Zusammenhang mit Leasing kommt ein KFZ-Wertgutachten ebenfalls häufig zum Einsatz. Nach Vertragsende muss der Restwert ermittelt werden. Außerdem wird auf diese Weise festgestellt, welchen Betrag Sie nachzahlen müssen, um entstandene Schäden auszugleichen.

Ein Sachverständiger überprüft den Wert des Fahrzeugs anhand aller relevanten Faktoren. Anschließend ermittelt er anhand der gesammelten Daten den Händlereinkaufspreis, den Händlerverkaufswert oder den Wiederbeschaffungswert. Alle Information zum Fahrzeug werden vom Sachverständigen gesammelt und notiert. Am Ende erhalten Sie ein umfassendes Dokument.

Welche Gründe gibt es für ein Kfz-Wertgutachten?

Ein Wertgutachten für Ihr Auto kommt meistens in einer der folgenden drei Situationen infrage:

  1. Wenn Sie vor dem Verkauf oder Kauf den Wert ermitteln möchten.
  2. Wenn Sie den Restwert nach einem Unfall bestimmten müssen.
  3. Wenn Ihr Leasing-Vertrag ausläuft und der Restwert bestimmt werden muss.

Was wird beim Wertgutachten für Ihr KFZ überprüft?

Bei einem KFZ-Wertgutachten nimmt ein ausgewählter Sachverständige eine umfassende Begutachtung des Fahrzeugs vor. Dabei schaut er sich das Auto nicht nur von außen an, auch der Innenraum, der Motorraum und der Kofferraum werden genau inspiziert. Sogar das Fahrwerk schaut sich der Gutachter ganz genau an. Während der Untersuchung wird alles mit Bildern festgehalten und dokumentiert.

Am Ende macht der Sachverständige eine Probefahrt. Dadurch kann er sich ein umfassendes Bild vom Fahrzeug verschaffen.

Weiterhin werden alle grundsätzlichen Fahrzeugdaten überprüft, die sich wertsteigernd oder wertmindernd auf das Kfz auswirken. Dazu zählen beispielsweise die Erstzulassung, Laufleistung und Ausführung.

Weitere Faktoren, die bei einem KFZ-Wertgutachten eine wichtige Rolle spielen, sind:

• Verfügt das Fahrzeug über eine Sonderausstattung?
• Alle Faktoren, die sich wert steigernd auswirken können, beispielsweise teure Reparaturen.
• In der Zukunft anstehende Reparaturen. Dazu zählen Inspektionen oder verschlissene Teile, die ausgetauscht werden müssen.
• Alle nicht vorhandenen Teile.
• Schäden durch einen Unfall, die den Wert des Fahrzeugs mindern.

Wie teuer ist ein Kfz-Wertgutachten?

Der Preis ist abhängig davon, um was für ein Fahrzeug es sich handelt und wie umfangreich die Dokumentation ausfällt. Gutachten für Oldtimer und Wohnwagen sind in der Regel teurer.

Sie können das Gutachten beispielsweise beim TÜV durchführen lassen. Hier bezahlen Sie 125 Euro. Dafür müssen Sie das Auto allerdings in die Service-Station fahren. Wenn Sie möchten, dass das Wertgutachten für Ihr Auto vor Ort vorgenommen wird, zahlen Sie beim TÜV einen Aufschlag von 25 Euro.

Die Dekra bietet ebenfalls Wertgutachten an. Eine Bewertung des Fahrzeugs vor Ort ist hier nicht möglich. Die Kosten bei der Dekra betragen 142,21 Euro.

In einer Werkstatt oder bei einem privaten Anbieter fallen die Kosten häufig höher aus. Dafür haben Sie hier den Vorteil, dass sie nicht lange auf einen Termin warten müssen, Dekra und TÜV sind oft ausgebucht. Die Preise bei Privat-Anbietern fangen bei ca. 180 Euro an.

Bevor Sie viel Geld für ein Gutachten ausgeben, sollten Sie abwägen, ob es sich für das entsprechende Fahrzeug überhaupt lohnt. Ist der Wert für das Fahrzeug sehr gering, lohnt sich die Investition in der Regel nicht.

Wertgutachten nach einem Autounfall: Das sollten Sie wissen!

Ein Wertgutachten ist besonders nach einem Unfall nicht nur ratsam, sondern auch unbedingt notwendig. Sie können dadurch die genaue Höhe des Schadens feststellen. Als Unfallopfer können Sie den Sachverständigen frei wählen, die Kosten trägt der Unfallgegner. Die Versicherung des Unfallgegners wird versuchen, die Entschädigungszahlung so gering wie möglich zu halten. Ein Wertgutachten hilft Ihnen dabei, den vollen Preis erstattet zu bekommen.

Bei einem Unfall mit Totalschaden ist ein Wertgutachten Pflicht. Der Gutachter muss den Restwert und den Wiederbeschaffungswert berechnen. Der Restwert gibt an, zu welchem Preis sich das Auto noch verkaufen lässt. Der Wiederbeschaffungswert sagt aus, welche Summe der Geschädigte zahlen muss, um einen gleichwertigen Ersatz für den Unfallwagen zu erhalten.

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