Wertminderung nach Unfall – was Sie wissen müssen!

  • Beitrag veröffentlicht:17. November 2020
  • Beitrags-Kategorie:Blog
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Sie waren in einen Unfall verwickelt und haben Ihr Auto anschließend wieder vollständig reparieren lassen. Nun überlegen Sie, den Gebrauchtwagen zu verkaufen. Auf den Unfall müssen Sie im Inserat hinweisen, auch wenn es sich um einen kleinen und vollständig instandgesetzten Schaden handelt. Das heißt konkret, dass die Offenbarung des reparierten Unfallschadens in der Regel den Verkaufspreis senkt und dazu führt, dass Sie weniger Geld für Ihr Fahrzeug bekommen, als es ohne den Unfallschaden der Fall wäre.

Wann spricht man von einer Wertminderung beim Auto?

Eine Wertminderung beim Auto nach einem Unfall tritt immer ein. Doch es gibt Unterschiede, die von diversen Faktoren abhängen. Natürlich spielt der Schadensumfang eine essenzielle Rolle in der Berechnung, die für den Wertverlust beim Auto nach dem Unfall vorgenommen wird. Auch das Baujahr, die gefahrenen Kilometer, die Ausstattung und viele weitere Details nehmen Einfluss. Wenn Sie einen verunfallten Gebrauchten verkaufen, sinkt der Preis um die Summe, die als Wertverlust durch den Unfallschaden ermittelt wurde.

Wie wird der Wertverlust beim Auto nach dem Unfall berechnet?

Für ein korrektes Ergebnis sollten Sie einen unabhängigen Gutachter bestellen. Finden Sie sich nicht damit ab, dass die gegnerische Versicherung die Wertminderung beim Auto nach dem Unfall ermittelt. In diesem Fall würde die Summe geringer ausfallen, als es bei einer unabhängigen, von Ihnen beauftragten Verlustberechnung der Fall ist. Eine verbindliche Formel gibt es nicht. Bestimmt wird dazu der Wiederbeschaffungswert, auf den die Reparaturkosten aufaddiert werden. In die Berechnung fließt das Fahrzeugalter ein, da es für die Prozentrechnung des Wertverlustes notwendig ist.

Wann und wie wird die Wertminderung ausbezahlt?

Die ermittelte Summe der Wertminderung wird dem Eigentümer des beschädigten Fahrzeugs ausbezahlt. Eine Instandsetzung des Unfallschadens ist keine verpflichtende Voraussetzung, um seinen Anspruch auf den ausbezahlten Wertverlust beim Auto nach dem Unfall geltend zu machen. Die Auszahlung erfolgt im Regelfall auf eine vom Unfallgeschädigten angegebene Bankverbindung oder per Verrechnungsscheck. Der Zeitraum der Auszahlung variiert von Versicherung zu Versicherung, so dass sich diesbezüglich keine konkrete Angabe machen lässt.

Wie wird die Wertminderung nach dem Unfall geltend gemacht?

Für die Betragserrechnung ist ein Gutachter zu beauftragen. Schlägt der Unfallgegner Ihnen die Abwicklung über seine Versicherung vor, sollten Sie diesem Angebot widersprechen. Beauftragen Sie einen eigenen Schadengutachter, da dieser in Ihrem Auftrag und damit in Ihrem Sinne arbeitet. Der Kfz-Sachverständige errechnet die Wertminderung durch den Unfall und händigt Ihnen das Gutachten aus. Anschließend reichen Sie es bei der gegnerischen Versicherung ein. In einigen Fällen kann die gerichtliche Entscheidung nötig werden, wenn sich die Unfallgegnerversicherung zum Beispiel weigert, Ihnen den Wertverlust auszuzahlen.

Was ist eine merkantile Wertminderung?

Der merkantile Wertverlust bezeichnet die im Vergleich mit einem nicht verunfallten identischen Fahrzeug ermittelte Summe des Minderwertes. Dieser Wert ist dann essenziell, wenn Sie den Gebrauchtwagen nach dem instandgesetzten Unfallschaden verkaufen möchten. Der potenzielle Käufer ist bei Unfallwagenangeboten nicht bereit, den gleichen Preis wie für ein identisches unfallfreies Kfz zu zahlen. Der Differenzbetrag, der sich aus der Gegenüberstellung des verunfallten und nicht verunfallten Fahrzeugs ergibt, wird als merkantiler Minderwert bezeichnet.

Was ist eine technische Wertminderung?

Von einem technischen Wertverlust beim Auto nach einem Unfall spricht man im Bezug auf alle zwar instandgesetzten, aber objektiv wahrnehmbaren Unfallschäden. Eine technische Wertminderung eines Fahrzeugs liegt vor, wenn der ursprüngliche Zustand vor
Schadeneintritt durch eine fachgerechte Instandsetzung, aus objektiver Sicht, nicht mehr
hergestellt werden kann. Bei einer solchen Instandsetzung verbleiben demnach Eigenschaften,
welche sich auf die Gebrauchsfähigkeit, die Betriebssicherheit, die Lebensdauer oder das äußere Erscheinungsbild des Fahrzeugs beziehen.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass nach einer nicht sach- und fachgerechten Reparatur und
somit verbliebenden technischen Mängeln, keine technische Wertminderung eingetreten ist. Hier
besteht vielmehr ein Anspruch auf das geleistete Werk gegenüber dem Auftragnehmer.

In welchem Zusammenhang die Wertminderung beim Auto nach einem Unfall eine Rolle spielt

Hauptsächlich wird die Summe der Wertminderung nach einem Unfall wichtig, wenn Sie eine Veräußerung anstreben oder Ihr Fahrzeug beim Händler in Zahlung geben wollen. Fahren Sie das Auto selbst weiter, entsteht Ihnen durch den Minderwert (der von der gegnerischen Versicherung ersetzt wurde) kein wirtschaftlicher Schaden. Bei einem Verkauf oder auch bei der Rückgabe eines im Wert geminderten Leasingfahrzeugs geht der Minderwert zu Ihren Lasten, so dass eine konkrete Berechnung durch einen unabhängigen Sachverständigen essenziell ist.